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Wir trauern um Oberst a.D.
Bernd Biedermann
Er verstarb am
20. März im 81.Lebensjahr
Wir verlieren mit ihm
einen langjährigen zuverlässigen Mitstreiter, der mit seinem fundamentalen Wissen unser Vereinsleben häufig mit interessanten Vorträgen bereicherte.
Sein Andenken halten wir in Ehren.

Im Monat März
hatten wir
folgendes
Thema:
„ Feindbild China – die Rolle Chinas in der
globalen Auseinandersetzung“
Zur Einführung noch ein paar Fakten zur Volksrepublik China:
China hat in den letzten Jahrzehnten einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Sein
Bruttoinlandsprodukt von 27 Billionen Dollar (2021) in Kaufkraftparitäten gemessen liegt deutlich über dem der USA (23 Billionen Dollar). Es ist weit vor USA und der Bundesrepublik
Exportweltmeister. China ist längst nicht mehr nur Hersteller billiger Massengüter wie Textilien, sondern in wichtigen Hochtechnologiebereichen wie beim Mobilfunk 5G, Künstlicher Intelligenz,
Quanteninformatik oder bei Elektrofahrzeugen längst ein ebenbürdiger Konkurent von USA und EU. Allein seit 2012 haben sich die Reallöhne in der Volksrepublik um fast 80 Prozent erhöht.
Wie erklärt sich dieser wirtschaftliche Erfolg? Mit welchen Schwierigkeiten hatte China dabei zu kämpfen und vor welchen Problemen steht es heute? Wie sieht es aus mit den demokratischen
Grundrechten, den Mitsprachemöglichkeiten der Bevölkerung, den Rechten nationaler Minderheiten?
Welche Rolle die Volksrepublik China im Weltmaßstab einnimmt, wird selbst unter Experten heiß diskutiert.
Der Deutsch-Chinesische Freundschaftsverein e.V. Ludwigsfelde lud zu diesem Thema zu einer Veranstaltung ein.
Dr. Uwe Behrens hielt dazu einen Vortrag, der die Zuhörer zum Nachdenken über die Volksrepublik China und dessen Rolle in der Welt anregte.
Zur Person Dr. Uwe Behrens:
Dr. Uwe Behrens studierte an der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden. Nach dem Studium übernahm er eine Tätigkeit bei der Deutschen Reichsbahn der DDR und war für die Einführung des Containertransportsystems verantwortlich. Von 1980 bis 1984 war er in Basel als DDR - Vertreter bei Intercontainer tätig. 1986 promovierte er an der Universität in Rostock und arbeitete als Logistiker bei DeuTrans – Transcontainer. Die Tätigkeit als Fachdirektor im Betrieb des Kombinat DeuTrans endete im Dezember 1989. Danach ging er für eine BRD - Spedition nach China und übernahm das Management eines französisch-indischen Joint Ventures Unternehmens. In dieser Zeit pendelte Herr Behrens zwischen China und Indien. Von 2008 bis 2017 wirkte er in Hongkong als Berater eines dort ansässigen Logistikunternehmens, um die chinesisch-afrikanische Wirtschaftskooperation zu entwickeln - aus heutiger Sicht: der neuen Seidenstraße.
Er ging zu Beginn der Frage nach, „Warum versteht der Westen China nicht.“
So ging er ausführlich auf die kulturellen Ursprünge und Unterschiede ein.
Das Ziel Chinas besteht darin, den Wohlstand der eigenen Bevölkerung und des globalen Südens zu erhöhen.
Die Neue Seidenstraße hat für Dr. Behrens 1964 angefangen, wie er sagte. Tansania wurde unabhängig. Die Volksrepublik war das einzige Land, welches half. Der boykottierte Kupferexport wurde wieder ermöglicht durch den Eisenbahnneubau. Durch diese Hilfe hat China selbst Hilfe bekommen, wurde durch Initiative solcher neu gewonnener Freunde in die UNO aufgenommen, gegen den Willen des Westens.
Der Eurasische Kontinent, Zusammengehen von China, Russland, später Sowjetunion und Deutschland wird die Zukunft der Menschheit bestimmen.
Das Vorhaben der Neuen Seidenstraße wurde 2013 verkündet.
Es geht um neue zuverlässige und schnelle Zugverbindungen. Infrastruktur entwickeln, sie ist die Basis für die Industrialisierung und damit für Wohlstand, denn nur wenn die Menschen arbeiten können, Geld verdienen, können sie letztendlich dann auch chinesische Produkte kaufen und es entwickelt sich Wohlstand. Immer der Gedanke, wir helfen, weil es auch uns hilft.
Die Straße von Malaga ist für China sehr bedeutend, 95% des Handels läuft über diesen Seeweg. Insgesamt wurden im Rahmen der Seidenstraße in den vergangenen 10 Jahren ca. 10.000km Eisenbahnnetz gebaut, 100 Häfen modernisiert, 100.000km Straßen mit dazugehörigen Brücken usw. gebaut, modernisiert und errichtet. Ein weiteres anschauliches Beispiel für die internationale Hilfe beim Ausbau der Infrastruktur ist die Verbindung zwischen Pazifik und Atlantik, sprich der Panamakanal. Um die Verbindung sicherer zu machen, wollte China dort eine Eisenbahnverbindung bauen. Dieses Vorhaben stieß aber auf den Widerstand der USA. Inzwischen ist die Situation so, dass ein zusätzlicher Kanal in Nikaragua gebaut wird unter dem Schutz russischer Schiffe, sehr zum Verdruss der USA. Könnte in 4 Jahren fertiggestellt werden. Die Seidenstraße wird auch politisch begleitet, also es werden entsprechende Verhandlungen geführt. Die dazu notwendigen Zusammenkünfte finden immer auf höchsten Ebenen statt. Das anerkennen die afrikanischen Länder. Sie fühlen sich von den Chinesen ernst genommen. Die chinesische Philosophie besteht seit Alters her darin, in der Welt Handel zu treiben.
Es gab im 16.Jahrhundert einen chinesischen Admiral, der mit seiner Flotte bis nach Afrika gesegelt ist, nicht um zu kolonialisieren, sondern um Handel zu treiben.
Die asiatischen Länder sind inzwischen die wichtigsten Handelspartner für China geworden. Wir glauben immer Europa und die USA wären das. Das ist nicht mehr so. Wir haben eine veränderte Weltsituation. Auf der einen Seite die neoliberalen G-7-Länder oder auch die ehemaligen Kolonialmächte, außer Kanada. Sie wollen ihre Macht behalten. Dagegen gibt es jetzt den globalen Süden, der sich emanzipiert durch die Hilfe und die wirtschaftliche Stärke Chinas.
Man sollte beachten, dass bis 2019 ca. 500Mio afrikanische Studenten permanent in China studiert haben. Dabei war entscheidend, dass sie, bevor sie ihr Studium in China aufnehmen konnten, unterschreiben mussten, nach dem Studium in ihr Land zurückzugehen. Das Entscheidende ist, dass China diese Länder unterstützt, sich zu entwickeln, das ist die wirkliche historische Bedeutung des Aufstiegs Chinas und der Neuen Seidenstraße.
Dr. Uwe Berens erntete für seinen Vortrag sehr viel Applaus!
In der anschließenden Diskussion
wurden unter anderem Fragen behandelt
wie zum Beispiel dass die Aussage, die DKP unterstelle der VR China einen kapitalistischen Entwicklungsweg so nicht richtig ist. Im Gegenteil, die DKP hat sich auf ihrem gerade zu Ende gegangenem Parteitag sehr für ein solidarisches Verhältnis zu China eingesetzt. Das bestätigte Dr. Behrens und korrigierte sich.
Weiter ging es um eventuelle Konflikte, die durch die große Anzahl afrikanischer Studenten entstehen könnten, oder um die Ein-Kind Ehe, oder auch die Frage, welche Folgen durch die Abkopplungspolitik des Westens entstehen.
Kritisch wurde auch die Haltung der Linken zur Volksrepublik angesprochen und dabei der Rat erteilt, dass die Linke sich mehr mit China beschäftigen müsste. Es gibt unter maßgeblichen Politikern die Meinung, „dass man nicht versteht, was China mit Frieden zu tun hat“.
Die Diskussion verlief teilweise sehr emotional. So konnten einige Teilnehmer von ihren Reisen in die Volksrepublik, abseits der Touristenströme berichten und aus eigenem Erleben schildern, dass die Menschen dort freundlich, zuversichtlich und hilfsbereit sind, dass sie nicht entsprechend den verbreiteten Vorstellungen bei uns, mit einer Hand voll Reis auskommen, sondern üppige wohlschmeckende Mahlzeiten servieren. Aus ihrem Erleben schilderten sie, wie sie zu Hause eingeladen waren. Wenn die Menschen bei uns wüssten, wie die Menschen in China leben, wie ausgeprägt Fleiß und Wissbegierde sind, würden viele anders über China denken.
Das führte dann zu der heftig applaudierten Aussage eines 94-jährigen Teilnehmers, dass unser Fernsehen endlich mal wahrheitsgemäß über China berichten sollte.

Im Februar hatte unsere Veranstaltung den Vortrag von
Oberst a.D. Dr. Gerhard Giese zum Thema
"Der Ukraine Konflikt"
zum Inhalt.
Wir erlebten einen sehr analytischen und anschaulichenVortrag.
Dr. Giese ging auf mögliche Wege zur Konfliktlösung ein. Dabei sollte man besonders die Vorschläge der VR China berücksichtigen, da diese einen gewissen Einfluss sowohl auf Russland als auch auf die Ukraine hat. Er prangerte die USA und die NATO an, die mit Hilfe ihrer Propaganda und ständig neuen Waffenlieferungen keine Möglichkeit für eine Beendigung des Krieges offen lassen und damit diesen immer weiter verlängern.
Im Verlauf seines Vortrages stellte Dr. Giese sehr anschaulich auf der Leinwand dar, welche Waffensysteme sich von westlicher Seite und von russischer Seite gegenüber stehen. Dabei ging er auch auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein. Die eingesetzten Mittel aber auch die Verluste auf beiden Seiten wurden ebenfalls gegenüber gestellt.
In der Diskussion ging es unter anderem auch um die leider z.Z. weitestgehend fehlende Friedensbewegung, um die wirtschaftlichen und politischen Interessen der beteiligten Länder.
Den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland kann man nur verstehen, wenn man die gesamte Geschichte der Klassenauseinandersetzung betrachtet und die hat spätestens 1917 mit der Oktoberrevolution begonnen und setzt sich fort mit der Zerschlagung der Sowjetunion.
Es wurde aber auch darauf verwiesen, dass der Imperialismus nicht mehr schalten und walten kann wie er will, das wurde in Syrien und jetzt wieder in der Ukraine deutlich.
Der größte Gegner der USA ist gegenwärtig China in Verbindung mit Russland.
Am 14.Januar nahmen die Vorsitzende unseres Vereins, Petra Lehmann und weitere Mitglieder an der XXVIII. Internationalen Rosa - Luxemburg Konferenz teil.
Sie fand unter dem Motto „ Den dritten Weltkrieg stoppen – Jetzt! „in Berlin statt .
Unter anderem wurde per Video - Übertragung der Chinese
Wen Tienju zugeschaltet, der als ein Experte auf dem Gebiet der Ökonomie in der Volksrepublik China gilt.
Er erläuterte uns den weiteren Entwicklungsweg, den China gehen will und äußerte, dass Grundlage einer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung zum Wohle des Volkes ist, dass sich 70 Prozent des Kapitals in der Hand der Staatsbanken befindet und entsprechend eingesetzt werden kann.
Dadurch wird es möglich, Investitionen sehr sinnvoll zum Aufbau z.B. der Infrastruktur oder zur Bekämpfung der Armut im eigenen Land zu nutzen. Weiterhin gilt es durch Investitionen, Europa, Asien und Afrika zu vereinen. Er meinte, dass Finanzüberschüsse dazu genutzt werden müssen, Kriege zu verhindern.
Die komplette Rede von Wen Tienju und weitere interessante
Beiträge wurden von der „Jungen Welt“ in ihrer
Ausgabe 27 vom 01. Februar 2023 abgedruckt.
Liebe Mitglieder und Freunde unseres Vereins,
aus aktuellem Anlass bieten wir für alle Interessenten
den Wortlaut des Berichtes Xi Jinping`s an den XX. Patreitag der KP Chinas in deutscher Übersetzung zum Download an:
Ein paar Impressionen von unserer Jahresabschlussveranstaltung
Sie fand am14. Dezember in der Gaststätte Charlotto statt.
Einige Höhepunkte unserer Veranstaltung:
1. Begrüßung der Chinesischen Gäste
Anwesend waren
Botschaftsrat Wang Shoutao
Attachè Chen Zhe
Sekretär Tang Liwen
2. Bekanntgabe der Wahl einer neuen Vorsitzenden unseres Vereins.
Unser langjähriger Vorsitzender Dr. Ulryk Gruschka hatte darum gebeten, ihn aus
Altersgründen von dieser Funktion zu entbinden. Neue Vorsitzende ist nach
einstimmiger Wahl durch die Vorstandsmitglieder Petra Lehmann. Sie versprach,
unseren Verein in der bisherigen Tradition weiter zu führen.
3. Wir konnten die Aufnahme von 6 neuen Mitgliedern in unseren Verein
bekanntgeben und teilweise die Mitgliederausweise überreichen.
4. In seinem Referat ging Dr. Gruschka auf unsere bisherige Arbeit ein.
Zitat: "Die weltpolitischen Ereignisse des Jahres 2022 haben gezeigt, dass es
notwendiger denn je ist, die in unserer Satzung festgelegte Verpflichtung,
dass alle unsere Aktivitäten auf die Förderung der Beziehungen zwischen
Deutschen und Chinesen ausgerichtet sind, dass sie der Entwicklung und
dem Besten der gegenseitigen Freundschaft zu dienen haben
in vollem Maße umzusetzen.
Liebe Freunde, an dieser Stelle möchten wir auf folgenden
Link verweisen:
http://www.china-botschaft.de
Das ist eine sehr interessante Lektüre der Chinesischen Botschaft in Deutschland. Hier findet man auch den Newsletter der Chinesischen Botschaft, den man übrigens auch abonnieren kann.
Die Ausgabe des Newsletters Februar 2023
Eine kleine Leseprobe:
Kleiner Tipp am Rande: Um auf diesen veröffentlichten Seiten zu lesen, einfach anklicken ( Bild wird dann groß). Die Links zum weiterlesen
lassen sich allerdings nur über den Originalnewsletter öffnen. Dort gibt es auch weitere interessante Neuigkeiten.